Gelungenes Abschlusskonzert der "DaCapo" Chor- und Orchesterwoche - Mit dabei: Schülerinnen und Schüler der Viktoriaschule Aachen
Zwei Mal im Jahr treffen sich die Schülerinnen und Schüler der acht evangelischen Schulen im Rheinland in Cochem an der Mosel, um gemeinsam Musik zu machen. In fünf bis sechs intensiven Tagen wird gemeinsam geprobt um am Ende ein komplettes Konzertprogramm präsentieren zu können. Die Abschlusskonzerte finden immer in Cochem und in einer der Städte, aus denen die Schulen kommen, statt. Am vergangenen Freitag war die Viktoriaschule Aachen Gastgeber des Konzerts, welches in der Auferstehungskirche stattfand. Zuletzt hatte das Abschlusskonzert der Chor- und Orchesterwoche DaCapo 2017 in Aachen stattgefunden.
Die Auferstehungskirche war bereits kurz vor Beginn des Konzerts gut besucht und bis zu den hinteren Reihen besetzt. Den Besucher*innen wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten: Die Auswahl der Stücke, reichte von Haydn über Dvořák bis hin in die Moderne mit Dan Forrest. Es wurden sowohl klassische Stücke gespielt, als auch christliche Chorale gesungen. Die wechselnde Zusammensetzung von Chor und Instrumenten sorgte zusätzlich für ein bunt gemischtes Programm. So wurden Stücke teilweise nur vom Chor gesungen, andere vom Orchester gespielt und wieder andere von einem Bläser-Ensemble. Den Abschluss machte "For The Beauty Of The Earth" von John Rutter, eine geistliche Chor-Komposition aus dem Jahre 1980. Dabei wurde der Chor vom gesamten Orchester begleitet, um das gesamte Programm zusammenzubringen.
Die Woche in Cochem ist intensiv: Bis zu acht Stunden am Tag konzentrieren sich die Kinder und Jugendlichen auf die Proben und machen Musik. Auch wenn man meinen würde, dass das in einer Gruppe von 70 jungen Musiker*innen eine große Herausforderung darstellt, empfinden die Lehrkräfte die Schülerinnen und Schüler in der Zeit als sehr motiviert und fokussiert. Urs Wörner, Musiklehrer an der Viktoriaschule Aachen sieht den Erfolg des Projekts im Zusammenspiel: "Die Gemeinschaft ist vor allen Dingen diejenige, die es ausmacht." Die Teilnehmenden der Chor- und Orchesterwoche würden sich zum Großteil kaum oder gar nicht kennen und würden in den Porbe- und Freizeitphasen zusammenwachsen und Freundschaften entwickeln.
Auch die Musiker*innen empfinden diese Zeit nicht als anstrengend, sondern eher als Möglichkeit sich eine komplette Woche nur der Musik zu widmen. "Was ich noch finde, ist dass man hier in viel kürzerer Zeit viel mehr auf die Beine stellt. Weil man ja wirklich sieben bis acht Stunden am Tag intensiv probt und dann nach einer Woche ein Konzert hat, wofür wir sonst ein halbes Jahr brauchen", erklärt eine Schülerin aus Bonn, die auch schon letztes Jahr an dem Projekt "DaCapo" teilgenommen hatte. Genug Freizeit zum Kennenlernen hätte es aber trotzdem gegeben. Auch eine Aachener Schülerin empfand es als besonders positiv, dass sie sich mehr auf das Singen konzentrieren und sich besser in das Projekt einbringen konnte.
Wer in einem Chor singt oder in einem Orchester spielt, kennt seine Gruppe und ist aufeinander eingespielt. Bei diesem Projekt ist es anders: Da die Schülerinnen und Schüler aus acht verschiedenen Schulen kommen, kennen die meisten sich im Vorhinein nicht. So müssen sich alle neu aufeinander einstellen um einen gemeinsamen Klang zu finden. "Es war einfach cool sowas mit neuen Leuten zu machen und auch irgendwie andere Leute kennenzulernen und auch mal nicht so im gewohnten Umfeld zu sein", erzählt einer der Schülerinnen aus Aachen, die im Chor gesungen hat.
Holger Knöbel, Musiklehrer aus Herchen, sieht die größte Herausforderung des Projekts darin, die verschiedenen Charaktere zusammenzubringen, damit sie miteinander musizieren und aufeinander hören. Seine Erfahrung fasst er wie folgt zusammen: "Verschiedene Menschen kommen zusammen, treffen sich zum ersten Mal oder wieder, machen zusammen Musik, hören aufeinander, konzentrieren sich und haben eine tolle Zeit und ein tolles Ergebnis wie man heute sehen, oder vielmehr hören konnte." Er sei sehr beeindruckt von der Leistung der Schülerinnen und Schüler, die ja nunmal keine Profis wären.
Nach dem Konzert schienen alle Beteiligten sehr zufrieden mit dem Ergebnis zu sein, und viele der Kinder und Jugendlichen freuen sich schon auf das nächste Mal "DaCapo". Auch das Publikum zeigte sich begeistert und belohnte die Musizierenden mit besonders lautem und langem Applaus.
Text: Carolin Heintz
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