Konventklausur im Koptisch-Orthodoxen Kloster

23.11.2022

Die Konventklausur der Jugendmitarbeitenden im Kirchenkreis zum Thema Seelsorge ging in diesem Jahr ins koptische Kloster Brenkhausen bei Höxter

Vom 14.11.22 bis zum 17.11.22 fuhren die Pädagogischen Fachkräfte des evangelischen Kirchenkreises Aachen auf Konventklausur in das Koptisch-Orthodoxe Kloster „Der Heiligen Jungfrau Maria und des Heiligen Mauritius“ in Höxter- Brenkhausen“.

Am 14.11. stand die Anfahrt und anschließendes Ankommen und Kennenlernen an. Die Unterbringung der Teilnehmenden fand im Gästehaus St. Markus gegenüber des Klosters statt.

Nach dem Mittagessen, gab Bischof Anba Damian eine Führung durch das Kloster.

Die Kotptische Kirche in Deutschland

Der Bischof wurde 1955 in der ägyptischen Hauptstadt Kairo geboren und machte an der dortigen Universität seinen Abschluss in Medizin. Von dort aus zog er nach Deutschland, wo er zehn Jahre im medizinischen Bereich tätig war und unter Anderem, 1988, zum Oberarzt der Radiologie im Krankenhaus Mühlacker (Enzkreis) ernannt wurde.

1991 entschied sich der damalige Oberarzt für ein Leben als Mönch der Koptischen Kirche und erhielt 1992 seine Mönchsweihe, durch S.H. Papst Schenouda III in Ägypten. Im selben Jahr wurde er als Seelsorger für die in Deutschland geborenen Kinder und Jugendlichen der Koptisch-Orthodoxen Kirche in München, Trier und Hannover nach Deutschland entsendet. Am 11.06.1995 erhielt Bischof Anba Damian in der Markuskathedrale in Kairo, seine Bischofsweihe durch S.H. Papst Schenouda. Während der Führung, erzählte der Bischof von der Koptisch-Orthodoxen Kultur und der Geschichte des Klosters.

Am 22.12.1993 übernahm Bischof Damian die Klosterruine Höxter-Brenkhausen als seinen Amtssitz und begann fortan mit den Restaurierungsarbeiten, mit der Hilfe ehrenamtlicher Diakone aus Ägypten. Das Kloster Brenkhausen wurde um das Jahr 1240 gegründet und zunächst von Zisterzienserinnen und später von Benediktinerinnen bewohnt. Im 19. Jahrhundert, wurde das Kloster von weltlichen Amtsträgern eingezogen und stand von da an viele Jahre leer, bis es von der Koptischen Gemeinschaft übernommen wurde.

Nach dem Abendessen, fand ein koptischer Gottesdienst statt bei dem man die koptischen Traditionen in Anwendung erleben konnte. Danach fand im Gästehaus St.Markus ein selbstgeplantes Abendprogramm statt, bei welchem der Referent Eckhard Weimer interviewt wurde, der viel über sein Leben als Notfallseelsorger und Fotograf erzählte.

Am nächsten Tag wurde um acht Uhr das Frühstück im Gästehaus eingenommen, woran auch der Bischof teilnahm bevor er sich auf den Weg zu einer Konferenz nach Ägypten machte. Für die Gruppe stand nach dem Frühstück eine erste Einheit zum Thema Seelsorge an. Die Einheit war eine Art Selbstreflexion zur eigenen Krisenbewältigungsgeschichte – also: Welche Krisen habe ich schon überwunden und was hat mir dabei geholfen? - aber auch: Was brauche ich noch zur Unterstützung? Nach dieser Einheit stellte Eckhard Weimer seine Arbeit in der Notfallseelsorge vor und sprach über Abläufe, Berufsethik und die Rolle von Religion in diesem Arbeitsumfeld.

Nach dem Mittagessen fand eine Führung durch die Holzskulptur-Ausstellung des Klosters durch den Holzbildhauer und Diakon Gunter Schmidt-Riedig statt. Er stiftete dem Kloster 50 seiner Holzskulpturen, die oft etwas aus der Bibel verkörpern (z.B. stellt er die Offenbarung des Johannes in Form einer Skulptur dar aber auch Elemente von Goethes Faust lassen sich wiederfinden). 

Notfallseelsorge und Jugendarbeit - Mehr Schnittmengen als gedacht

Nach einer Kaffeepause wurden in einer Gruppenarbeit, die Methoden der Notfallseelsorge und der Seelsorge im Kinder und Jugendbereich verglichen. Dies führte zu dem Schluss, dass sich die beiden Bereiche in vielen Punkten unterscheiden, da sie Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen; mit unterschiedlichen Bedürfnissen beinhalten.

Nach einer anschließenden Reflexion und dem Abendessen, fand im Gästehaus ein Abendprogramm statt. Während dieses Abendprogramms, wurde Jutta Lindenfels über ihre Geschichte und ihre Arbeit in der Kirchengemeinde Roggendorf als Ansprechpartnerin für Jugendarbeit interviewt.

Nach dem Frühstück am Mittwoch, fand eine Einheit zum Thema Suizid und Krisen statt. Es wurde sich viel ausgetauscht und beraten.

Am Nachmittag wurde das Verhalten in Seelsorgegesprächen besprochen und versucht Strategien zu entwickeln. In Kleingruppen wurde sich beraten wie man wann handeln sollte und was zum Beispiel zu tun wäre, falls man selbst nicht die richtige Ansprechperson ist.

Das Abendessen an diesem Tag fand im Gästehaus statt, worauf das Abendprogramm folgte. Dieses bestand hier aus einem Spieleabend, bei dem unter anderem die Spiele Yogi oder Arschlochkind gespielt wurden, welche zu viel guter Laune und Gelächter beitrugen.

Am Donnerstag stand nach dem Frühstück eine Abschlussreflexion an. Hier wurde das Seminar reflektiert und überlegt wie man die Inhalte auf eine Seelsorgeausbildung ausweiten könnte. Nach dem packen und einladen wurde gegen elf Uhr die Rückreise angetreten.

Mir persönlich hat die Konventklausur sehr viel Spaß gemacht. Ich habe tolle Menschen kennengelernt, die alle auf ihre eigene Weise unglaublich viel Gutes in der Welt tun. Das hat mich sehr inspiriert und ich habe viel von ihnen lernen können. Auch die koptische Kultur und die Geschichte des Klosters fand ich sehr interessant. Der Ort der Konventklausur war also gut gewählt.

 

Text: Jana Schwartz

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